
Altbau kaufen: 7 Fallen vermeiden
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Von Rücklagen bis Lifteinbau: So prüfen Sie vor dem Kauf
Altbauwohnungen sind in Wien heiß begehrt: hohe Räume, Stuckdecken, Parkettböden und der unvergleichliche Charme der Gründerzeit. Doch so schön die Immobilien sind, so tückisch können sie sein. Wer eine Altbauwohnung kaufen will, sollte die folgenden 7 Punkte unbedingt prüfen – sonst drohen hohe Folgekosten.
1. Rücklagen der Eigentümergemeinschaft
Frage immer nach, wie hoch die Rücklagen sind.
Warum wichtig? Niedrige Rücklagen bedeuten, dass größere Reparaturen bald zu teuren Sonderzahlungen führen können.
Tipp: Lass dir den aktuellen Stand sowie geplante Sanierungen schriftlich geben.
2. Zustand von Dach & Fassade
Altbauhäuser sind oft über 100 Jahre alt. Dachsanierungen oder Fassadenarbeiten können sechsstellige Summen kosten.
Prüfen: Gibt es bereits Angebote oder Pläne der Hausverwaltung?
Faustregel: Je besser die Fassade, desto stabiler der Wert.
3. Leitungen & Technik
Stromleitungen, Gas- und Wasserrohre sind oft veraltet. Ein Austausch bedeutet hohe Kosten und viel Baustelle.
Checkliste:
Alter der Elektroinstallation
Zustand der Heizungsanlage
Wasser- und Gasleitungen
4. Lifteinbau oder Liftmodernisierung
Viele Altbauten haben keinen Lift. Der nachträgliche Einbau oder die Modernisierung kann teuer werden.
Folge: Hohe Kosten für die Eigentümergemeinschaft, oft mehrere zehntausend Euro pro Wohnung.
Tipp: Prüfen, ob der Einbau geplant ist oder bereits beschlossen wurde.
5. Denkmalschutz & Bauauflagen
Steht das Gebäude unter Denkmalschutz? Dann sind Umbauten, Sanierungen oder sogar Fensterwechsel stark reglementiert und teurer.
Tipp: Vor dem Kauf beim Bundesdenkmalamt nachfragen.
6. Schallschutz & Nachbarschaft
Altbauwohnungen sind oft hellhörig. Dünne Decken, Holzbalken oder alte Fenster können die Wohnqualität massiv beeinflussen.
Check: Probewohnen oder zumindest zu unterschiedlichen Tageszeiten besichtigen.
7. Betriebskosten realistisch kalkulieren
Altbauten wirken charmant, können aber hohe Betriebskosten haben – z. B. durch aufwändige Heizsysteme, Hausmeisterkosten oder Versicherungen.
Tipp: Betriebskostenabrechnung der letzten Jahre einsehen, um Überraschungen zu vermeiden.
Fazit
Ein Altbau ist eine Investition in Lebensqualität – aber nur, wenn man die typischen Fallen kennt und vermeidet. Wer Rücklagen, Bauzustand und rechtliche Rahmenbedingungen genau prüft, schützt sich vor bösen Überraschungen und kann den Wiener Altbau-Charme wirklich genießen.




